Herbst
Ein Gefühl der Enge treibt
Es scheint daß alles drückt
Platzangst, Atemnot, Verzweiflung
Herz und Sinne stehen nicht still
Weg und Ziel sind Antrieb
Suche nach der Sonne
Vom Licht geblendet
In der Dunkelheit verirrt.

Der Geruch des Südens liegt noch in der Luft
Wolkenfetzen ziehen schnell, viel zu schnell
Sterne werfen ihr fahles Licht auf die kahlen Äcker
Ein letzter warmer Wind rauscht durch die dürren Blätter
Die letzten Zeugen des Sommers treiben haltlos durch die Luft
Die letzten Maishalme singen ein trauriges Lied
Die letzten Feuer sind erloschen
Die alte Linde ächtz, scheint zu sterben.

Ich trotze dem Sturm, will ihn am ganzen Körper erleben
Wie ein Atemzug durchfährt er meine Glieder
Ich fühle die Gewalt der Elemente
Rufe Deinen Namen
Ungehört verhallt der Laut
Die Wärme ist gewichen
Kein Schimmer mehr am Horizont
Ich bin allein.
Günther Frank, Oktober 1997

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